Gefäßverschluss, medizinisch als Atherosklerose bezeichnet, ist eine Verengung oder vollständige Verstopfung der Arterien durch die Ablagerung von Cholesterin- und fetthaltigen Plaques an der Innenwand der Blutgefäße. Die Symptome eines Gefäßverschlusses hängen davon ab, in welchem Körperbereich die Blockade auftritt. Ist das Herz betroffen, sind Brustschmerzen und Atemnot die häufigsten Anzeichen. In den Beinen tritt typischerweise während des Gehens Wadenschmerz (Claudicatio) auf. Wenn Hirnarterien betroffen sind, können plötzlich auftretende Sprachstörungen, ein hängender Mundwinkel oder Lähmungen auf einer Körperseite typische Schlaganfallsymptome sein. Diese Warnzeichen sollten immer ernst genommen werden.
| Definition | Verschluss von Gefäßen, meist durch Atherosklerose, Gerinnsel oder andere Ursachen |
| Ursachen | Atherosklerose (Arterienverkalkung), Blutgerinnsel, Embolie, Gefäßentzündung, Trauma, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel, Rauchen, Bluthochdruck |
| Risikofaktoren | Alter, familiäre Vorbelastung, Rauchen, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel |
| Symptome | Je nach Lokalisation: Schmerzen, Taubheitsgefühl, Schwäche, Kältegefühl, Blaufärbung, plötzlicher Funktionsverlust von Organen (z. B. Schlaganfall, Herzinfarkt, akuter Beinschmerz) |
| Diagnosemethoden | Angiographie, Doppler-Ultraschall, CT-Angiographie, MR-Angiographie, Blutuntersuchungen |
| Therapieoptionen | Chirurgische Eingriffe (Bypass) bei ausgeprägten Engstellen, Lebensstiländerungen |
| Komplikationen | Organschäden, Gewebetod (Gangrän), Schlaganfall, Herzinfarkt, Apoplex, Verlust von Gliedmaßen |
| Präventionsmaßnahmen | Rauchstopp, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Kontrolle von Blutdruck und Cholesterin, Diabetesmanagement, Gewichtskontrolle |
Prof. Dr. Yavuz Beşoğul
Facharzt für Herz- und Gefäßchirurgie
Was ist ein Gefäßverschluss?
- Bild Gefäßverschluss
Um das Thema besser zu verstehen, sollte man zwischen zwei Begriffen unterscheiden: Arteriosklerose und Atherosklerose. Arteriosklerose ist ein Oberbegriff und steht für die „Verhärtung der Arterien“. Stellen Sie sich einen alten Gartenschlauch vor, der im Laufe der Jahre an Elastizität verliert, steif und brüchig wird – das ist vergleichbar mit dem natürlichen Alterungsprozess der Arterien.
Unser Hauptfokus liegt jedoch auf der Atherosklerose, dem häufigsten und gefährlichsten Typ der Arteriosklerose. Um beim Gartenschlauch-Beispiel zu bleiben: Atherosklerose bedeutet nicht nur Verhärtung, sondern dass sich an der Innenwand des Schlauchs Ablagerungen wie Algen oder Kalk bilden, die den Durchfluss blockieren. Diese „verstopfenden“ Ablagerungen werden als Plaques bezeichnet – ein Gemisch aus Cholesterin, Fett, Kalzium und Zellabfall. Wachsen diese Plaques, verengen sie das Lumen der Arterie und führen dazu, dass Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn die „Verhärtung“ wirkt unveränderbar, während die Plaquebildung uns Möglichkeiten gibt, aktiv gegenzusteuern (z. B. durch Senkung des Cholesterinspiegels und richtige Ernährung).
Wie entsteht ein Gefäßverschluss?
Ein Gefäßverschluss (Atherosklerose) ist keine plötzliche Erkrankung, sondern ein jahrzehntelanger, oft still verlaufender Prozess, der bereits im Kindes- oder Jugendalter beginnen kann. Die ersten Veränderungen entstehen durch Schädigungen des sogenannten Endothels – der empfindlichen Zellschicht, die die Arterien von innen auskleidet.
Zu den wichtigsten Auslösern zählen der chronische Druck bei Bluthochdruck, schädliche Stoffe aus dem Zigarettenrauch sowie ein hoher Spiegel von „schlechtem“ Cholesterin (LDL) und Zucker im Blut.
Um die geschädigten Stellen zu reparieren, sendet der Körper Abwehrzellen (weiße Blutkörperchen) aus, die in die Gefäßwand eindringen und dort überschüssiges LDL-Cholesterin aufnehmen. Diese „schaumigen“ Zellen bilden erste, noch weiche Ablagerungen – sogenannte Fettstreifen. Im Laufe der Jahre lagern sich immer mehr Cholesterin, Kalzium und Zellreste ab, bis eine fibröse Kapsel die Plaque abdeckt. Die Eigenschaften dieser Plaque entscheiden über den Verlauf:
- Stabile Plaques: besitzen eine dicke Kappe, wachsen langsam und verursachen chronische Beschwerden wie Belastungsangina.
- Instabile (vulnerable) Plaques: besitzen eine dünne, fragile Kappe, sind fettreich und stark entzündet. Sie können plötzlich aufbrechen, wodurch gerinnungsfördernde Substanzen freigesetzt werden. Innerhalb von Minuten bildet sich ein Blutgerinnsel, das das Gefäß komplett verschließt – es drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Wie hoch ist das Risiko eines Gefäßverschlusses?
Risikofaktoren für Gefäßverschlüsse: Männer und Frauen
Die Entwicklung einer Atherosklerose wird durch zahlreiche Risikofaktoren begünstigt, die sich in nicht beeinflussbare und beeinflussbare Faktoren unterteilen lassen.
Unveränderbare Risikofaktoren:
- Fortgeschrittenes Alter
- Familiäre Vorbelastung (früher Herzinfarkt bei nahen Angehörigen)
- Männliches Geschlecht (bei Frauen gleicht sich das Risiko nach den Wechseljahren an)
Diese Faktoren bedeuten nicht zwangsläufig, dass Sie einen Gefäßverschluss entwickeln, aber Sie sollten besonders auf weitere Risikofaktoren achten.
Beeinflussbare Risikofaktoren – hier liegt unser Fokus:
- Hoher LDL-Cholesterinspiegel („schlechtes“ Cholesterin)
- Niedriger HDL-Cholesterinspiegel („gutes“ Cholesterin)
- Bluthochdruck
- Tabakkonsum (Rauchen, E-Zigaretten, Wasserpfeife)
- Diabetes mellitus
- Übergewicht – vor allem viszerale (Bauch-)Fettleibigkeit
- Bewegungsmangel
- Ungesunde Ernährung
- Chronischer Stress
Insbesondere ein hoher LDL-Cholesterinspiegel liefert das „Baumaterial“ der Plaques. Bluthochdruck schädigt die Gefäßwände zusätzlich, Tabakkonsum wirkt in jeder Phase als Beschleuniger und erhöht das Risiko für Gerinnsel. Diabetes begünstigt die Entzündung und Schwächung der Gefäßwände. Da diese Faktoren oft gemeinsam auftreten und sich gegenseitig verstärken, ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept notwendig.
| Region und betroffene Gefäße | Folgen und Symptome |
| Herz – Koronararterien | Brustschmerzen (Angina), Herzinfarkt, Atemnot |
| Gehirn – zerebrale Arterien | Schlaganfall, Schwindel, Sprachstörungen, Bewusstlosigkeit |
| Beine – periphere Arterien | Beinschmerzen, Krämpfe, Kältegefühl, verzögerte Wundheilung, Gangrän |
| Nieren – renale Arterien | Bluthochdruck, Nierenversagen, Veränderungen im Urin |
| Hals – Karotisarterien | Vorübergehende ischämische Attacke (TIA), Schlaganfallrisiko, Sehstörungen, Schwindel |
| Bauch (Darm) – mesenteriale Arterien | Starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Darmischämie |
| Penile Arterien (Männer) | Erektionsstörungen, sexuelle Dysfunktion |
| Arme – Brachial-, Radial- und Ulnararterien | Armschmerzen, Taubheit, Schwäche, Kälte, Blässe, schwacher Puls |
Welche Symptome zeigt ein Herzkranzgefäßverschluss?
Betroffen die Atherosklerose die Herzkranzgefäße (Koronararterien), spricht man von einer koronaren Herzkrankheit. Wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt, treten charakteristische Symptome auf, meist unter Belastung.
Im chronischen Verlauf ist das häufigste Symptom die „Angina pectoris“ (Brustenge):
- Druck-, Enge-, Brenn- oder Schweregefühl im mittleren oder linken Brustbereich
- Ein intensives Druckgefühl, als würde ein Elefant auf der Brust sitzen
- Schmerzen/Ausstrahlung in linken Arm, Schulter, Hals, Kiefer oder Rücken
- Atemnot bei körperlicher Belastung, die in Ruhe nachlässt
- Unerklärliche, anhaltende Müdigkeit und Schwäche
Gerade bei Frauen, älteren Menschen und Diabetiker:innen können diese Symptome weniger typisch sein (z. B. Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Schmerzen im Rücken oder Kiefer, ungewöhnliches Schwitzen). Diese Beschwerden sollten nie bagatellisiert werden!
Die akute, gefährlichste Form ist der Herzinfarkt: Ein Plaque reißt ein und verschließt das Gefäß vollständig. Dies ist ein Notfall – typischerweise treten folgende Symptome auf:
- Anhaltender, starker und drückender Schmerz in der Brust (länger als 20 Minuten)
- Starke Schweißausbrüche
- Übelkeit, manchmal Erbrechen
- Schwindel, Benommenheit
- Intensive Angst oder Todesangst
Welche Symptome zeigen Gefäßverschlüsse im Gehirn und Hals?
Nach dem Herzen ist das Gehirn das am zweithäufigsten betroffene Organ bei Atherosklerose. Werden die Halsschlagadern (Karotiden) oder hirneigenen Gefäße verstopft, kommt es zum Schlaganfall. Oft tritt vorher eine „transitorische ischämische Attacke“ (TIA, „Mini-Schlaganfall“) auf, deren Symptome sich meist innerhalb von Minuten oder Stunden vollständig zurückbilden – sie ist jedoch ein dringendes Warnsignal und erfordert sofortige medizinische Abklärung.
Die typischen Symptome einer TIA oder eines Schlaganfalls beginnen meist plötzlich und betreffen häufig eine Körperhälfte:
- Gesichtslähmung: beim Lächeln hängt eine Seite nach unten.
- Schwäche in Armen: beim Ausstrecken sinkt ein Arm ab oder bleibt ganz unten.
- Sprachstörung: Schwierigkeiten, einfache Sätze zu wiederholen oder Unverständlichkeit.
- Zeit ist entscheidend: Bei diesen Anzeichen sofort Notruf wählen!
Weitere mögliche Schlaganfallzeichen:
- Plötzliche Taubheit oder Gefühlsverlust auf einer Körperseite (Gesicht, Arm, Bein)
- Plötzliche Verwirrtheit oder Verständnisprobleme
- Plötzlicher Sehverlust, Verschwommensehen oder Doppeltsehen auf einem oder beiden Augen
- Plötzlicher Schwindel, Gangunsicherheit oder Koordinationsverlust
- Plötzlicher, sehr starker Kopfschmerz ohne bekannte Ursache
Welche Symptome zeigen Gefäßverschlüsse in den Beinen und Füßen?
Atherosklerose kann nicht nur das Herz und das Gehirn, sondern auch die Beinarterien betreffen („periphere arterielle Verschlusskrankheit“ – pAVK). Typisch ist hierbei die „Claudicatio intermittens“ – Wadenschmerzen nach einer bestimmten Gehstrecke, die zum Stehenbleiben zwingen und in Ruhe wieder verschwinden.
Im Verlauf treten weitere Beschwerden auf:
- Deutliches Kältegefühl in Beinen und Füßen (einseitig stärker)
- Spannende, glänzende Haut und Farbveränderung (blass oder bläulich)
- Haarausfall an den Beinen/Füßen
- Verdickte, langsamer wachsende, stumpfe Fußnägel
- Schlecht heilende Wunden oder Geschwüre, vor allem zwischen den Zehen und an den Fersen
- Nächtliche Schmerzen auch in Ruhe, die beim Herunterhängen des Beins besser werden (kritische Ischämie – ein Notfall!)
- Schwacher oder fehlender Puls am Fußrücken oder Knöchel
Wie erkennt man einen Herzkranzgefäßverschluss ohne Angiographie?
Eine häufige Frage ist: „Kann man einen Herzkranzgefäßverschluss ohne Angiographie feststellen?“ Die Antwort: Ja – insbesondere zur Erstdiagnose kommen viele nicht-invasive Methoden zum Einsatz. Am Anfang steht das ausführliche Gespräch über Beschwerden und Risikofaktoren sowie die körperliche Untersuchung. Es folgen gezielte Tests:
- Bluttests: Bestimmung von Cholesterin (LDL, HDL), Triglyceriden, Blutzucker und Entzündungswerten (hs-CRP)
- EKG: Zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf, zeigt Rhythmusstörungen oder Spuren eines überstandenen Herzinfarkts
- Belastungs-EKG: Überwachung von EKG und Blutdruck während körperlicher Anstrengung; auffällige Veränderungen weisen auf eine Minderdurchblutung hin
- Doppler-Ultraschall: Schmerzfreie, strahlenfreie Untersuchung zur Beurteilung der Durchblutung in Hals-, Bein- oder Baucharterien
- Knöchel-Arm-Index (ABI): Einfacher Test zur Diagnose einer pAVK; Verhältnis der Blutdruckwerte an Knöchel und Arm
- CT-Angiographie: Erzeugt nach Kontrastmittelgabe eine dreidimensionale Darstellung der Arterien und zeigt Engstellen detailliert auf
Bei kritischen Befunden oder unklarer Diagnose erfolgt die invasive Katheterangiographie („Goldstandard“). Dabei wird ein dünner Katheter über die Arm- oder Leistenschlagader eingeführt, ein Kontrastmittel gespritzt und die Gefäße geröntgt – dabei können zugleich therapeutische Maßnahmen (Ballon/Stent) erfolgen.
Wie wird ein Gefäßverschluss behandelt?
Gefäßverschlüsse sind chronische Erkrankungen, die eine lebenslange Therapie erfordern. Ziele sind das Fortschreiten zu verlangsamen, Symptome zu kontrollieren und Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verhindern. Es werden drei Ansätze kombiniert:
Lebensstiländerung: Der wichtigste Grundpfeiler jeder Therapie. Keine Operation und kein Medikament kann eine gesunde Lebensweise ersetzen.
Herzgesunde Ernährung (z. B. Mittelmeerdiät):
- Viel frisches, buntes Gemüse
- Obst
- Vollkornprodukte (z. B. Vollkornbrot, Bulgur, Hafer)
- Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen, Bohnen)
- Fettreicher Fisch (Lachs, Sardinen)
- Nüsse (Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse)
- Olivenöl
Zu meiden sind:
- Verarbeitete Fleischprodukte (Salami, Würstchen)
- Gezuckerte und kohlensäurehaltige Getränke
- Backwaren aus Weißmehl
- Frittierte Speisen und Transfette in Fertigprodukten
- Übermäßiger Salz- und Zuckerkonsum
Regelmäßige Bewegung: Mindestens fünf Mal pro Woche 30–45 Minuten zügiges Gehen, Schwimmen oder Radfahren bringen große Vorteile.
Rauchstopp: Der wichtigste Schritt – Rauchen aufzugeben!
Gewicht halten: Übergewicht abzubauen wirkt sich positiv auf Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker aus.
Medikamentöse Therapie: Zusätzlich werden meist folgende Medikamente eingesetzt:
- Statine: Senken das „schlechte“ Cholesterin (LDL) und stabilisieren Plaques.
- Thrombozytenaggregationshemmer (z. B. ASS, Clopidogrel): Verhindern die Bildung von Blutgerinnseln und senken das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
- Blutdrucksenker: Zur Kontrolle des Blutdrucks.
- Antidiabetika: Für eine optimale Blutzuckerkontrolle.
Interventionelle und chirurgische Verfahren: Bei schweren Verengungen oder fortbestehenden Beschwerden trotz Therapie sind folgende Maßnahmen möglich:
- Ballonangioplastie und Stentimplantation: Das verengte Gefäß wird mit einem Ballon erweitert und zur Stabilisierung ein Stent eingesetzt (meist bei kurzen Segmenten).
- Bypass-Operation: Bei mehreren betroffenen Gefäßen wird ein Umgehungsgefäß eingesetzt, meist aus einer körpereigenen Vene.
- Endarteriektomie: Besonders an der Halsschlagader kann die Plaque operativ entfernt werden.
Die Auswahl der Behandlung hängt von Lokalisation und Ausmaß der Engstellen sowie individuellen Faktoren ab.
Kann ein Gefäßverschluss rückgängig gemacht werden? Ist er vermeidbar?
| Grad der Verengung (%) | Mögliche Maßnahmen |
| 0–<50 | Lebensstiländerung, Kontrolle der Risikofaktoren |
| 50–69 | Medikamentöse Therapie, Anpassung des Lebensstils |
| 70–89 | Angioplastie, Stent, Bypass-Operation |
| ≥90 | Dringende Operation, Amputationsgefahr |
Die häufig gestellte Frage ist: Kann ein Gefäßverschluss „geheilt“ werden? Die Antwort lautet: sowohl ja als auch nein. Bereits verhärtete und verkalkte Plaques lassen sich mit heutiger Technik nicht vollständig auflösen. Doch das bedeutet keineswegs Hoffnungslosigkeit! Ziel moderner Therapien ist es, das Wachstum der Plaques zu stoppen, sie zu stabilisieren und die Entzündung in den Gefäßen zu reduzieren.
Studien belegen, dass sich insbesondere unter hochdosierter Statintherapie und sehr strikter Lebensstiländerung die entzündlichen und fettreichen Bestandteile der Plaques zurückbilden können. Dadurch sinkt das Risiko für Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich – der Krankheitsverlauf lässt sich also aufhalten und zum Teil sogar umkehren.
Ihr stärkstes Mittel im Kampf gegen den Gefäßverschluss sind Wissen und Entschlossenheit: Kenne Sie Ihre Risikofaktoren, gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen und machen Sie einen gesunden Lebensstil zum Alltag. Gesunde Gefäße sind der Schlüssel zu einem langen Leben!
Was hilft gegen Gefäßverschlüsse?
Die wichtigsten Empfehlungen im Überblick:
Gesunde Ernährung:
- Fisch mit hohem Omega-3-Gehalt (Lachs, Sardine, Makrele)
- Gesunde Fette (Walnüsse, Mandeln, Avocado)
- Hafer, Vollkorn und ballaststoffreiches Gemüse
Mehr Antioxidantien:
- Obst mit hohem Antioxidantiengehalt (Granatapfel, Heidelbeeren, Erdbeeren, Trauben)
- Grüner Tee
- Dunkelgrünes Blattgemüse (Brokkoli, Spinat)
Knoblauch:
- Regelmäßiger Knoblauchkonsum fördert die Gefäßweitung und verbessert den Blutfluss.
Bewegung:
- Regelmäßiges Gehen, Schwimmen, Radfahren
- Mindestens 150 Minuten moderates Training pro Woche
Schädliche Gewohnheiten aufgeben:
- Rauchstopp
- Alkoholkonsum reduzieren oder vermeiden
Gewichtskontrolle:
- Übergewicht abbauen und Normalgewicht anstreben
Stressbewältigung:
- Yoga, Meditation, Atemübungen
- Stressreduzierende Aktivitäten wie Naturspaziergänge, Hobbys
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr:
- Mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zur Unterstützung der Durchblutung
Regelmäßige Vorsorge:
- Regelmäßige Kontrolle von Cholesterin und Blutdruck
- Regelmäßige Arztbesuche
Diese Maßnahmen helfen, die Gefäßgesundheit zu erhalten, Gefäßverschlüsse zu vermeiden und vorhandene Verengungen zu lindern.
Häufig gestellte Fragen
Wie wird ein Gefäßverschluss behandelt?
Die Therapie wird individuell nach Ort und Ausmaß des Verschlusses geplant. Je nach Befund werden Lebensstiländerungen (gesunde Ernährung, Bewegung, Rauchstopp), Medikamente, Ballon/Stent-Eingriffe oder Bypass-Operationen angewandt. Ziel ist es, den Blutfluss sicher wiederherzustellen.
Wie erkennt man, ob die Gefäße verengt sind?
Der Körper sendet Warnzeichen: Bei Herzkranzgefäßen sind es Brustschmerzen oder Atemnot, bei Beinarterien Wadenschmerzen beim Gehen, die in Ruhe nachlassen, bei Halsschlagadern plötzlicher Sehverlust oder Sprachstörungen. Treten solche Symptome auf, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Kann man einen Gefäßverschluss im Blutbild erkennen?
Bluttests zeigen keinen Gefäßverschluss direkt, sondern helfen, das individuelle Risiko abzuschätzen. Ein hoher LDL-Cholesterin- oder Blutzuckerspiegel sowie Entzündungswerte erhöhen das Risiko. Bei Verdacht werden Ultraschall oder Angiographie eingesetzt.
Erkennt man einen Gefäßverschluss im EKG?
Im EKG sieht man nicht das Gefäß selbst, sondern mögliche Schäden am Herzmuskel. Bei kritischer Verengung oder überstandenem Herzinfarkt sind Veränderungen erkennbar – aber ein unauffälliges EKG schließt einen Gefäßverschluss nicht aus. Gegebenenfalls sind weiterführende Tests nötig.
Kann Stress einen Gefäßverschluss verursachen?
Stress allein verschließt keine Arterie, kann den Prozess aber erheblich beschleunigen. Stresshormone fördern Entzündungen, steigern den Blutdruck und verleiten zu ungesunden Gewohnheiten. Stressmanagement ist für die Gefäßgesundheit genauso wichtig wie Ernährung und Bewegung.
An welche Fachrichtung wende ich mich bei Gefäßverschlüssen?
Bei Beschwerden rund ums Herz an die Kardiologie, bei Beschwerden an Beinen, Armen oder Halsarterien an die Herz- und Gefäßchirurgie. In komplexen Fällen arbeiten beide Abteilungen zusammen.
Welche Symptome zeigen Gefäßverschlüsse in den Armen?
Schmerzen, Krämpfe, schnelle Ermüdbarkeit, Besserung in Ruhe, Kältegefühl, Blässe, abgeschwächter Puls, Taubheit in den Fingern – diese Anzeichen können auf eine Gefäßverengung im Arm hinweisen und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Kann ein Gefäßverschluss von selbst verschwinden?
Leider können verengte oder verstopfte Gefäße nicht von selbst wieder durchgängig werden. Der Körper kann bestehende Plaques nicht komplett auflösen. Durch die richtige Therapie können Plaques jedoch stabilisiert und das Fortschreiten gestoppt werden, sodass ein sicheres Leben möglich ist.

