Das Raynaud-Syndrom ist eine Durchblutungsstörung, die durch Situationen wie Kälte oder Stress ausgelöst wird und zu einer Verengung der Gefäße an den Extremitäten wie Händen und Füßen führt. Auch bekannt als Raynaud-Phänomen, kann es primär (Raynaud-Krankheit) oder sekundär als Begleiterkrankung auftreten. Die häufigsten Symptome des Raynaud-Phänomens sind plötzliche Blässe, darauf folgende Blauverfärbung und Rötung, meist an den Händen. Die Raynaud-Krankheit oder das -Phänomen kann aufgrund von Blaufärbung und Kältegefühl die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Der Raynaud-Test wird zur Diagnose eingesetzt; die Phasen des Raynaud-Phänomens werden zur Beurteilung von Schweregrad und Dauer der Symptome herangezogen. Beschwerden beziehen sich meist auf die Häufigkeit und Intensität der Anfälle. Das Raynaud-Syndrom kann auch an den Füßen auftreten und die dortigen Gefäße betreffen.
Die Ursachen der Raynaud-Krankheit sind nicht genau bekannt; genetische Veranlagung, Stress und Bindegewebserkrankungen können eine Rolle spielen. Ist „Raynaud-Krankheit tödlich?“ – Die Antwort lautet: nicht direkt, jedoch können sekundäre Formen mit ernsthaften Erkrankungen assoziiert sein. Die Behandlung des Raynaud-Phänomens erfolgt vollständig chirurgisch durch eine Sympathektomie. Die Erfahrungen von Raynaud-Patienten, die gefäßerweiternde Medikamente einnehmen, berichten leider von keiner Besserung.
| Kategorie | Information |
| Weitere Bezeichnungen | Raynaud-Krankheit (primär), Raynaud-Syndrom (sekundär) |
| Betroffenes System | Kreislaufsystem, periphere Gefäße (insbesondere Hände) |
| Ursachen | Obwohl es vor allem bei jungen Frauen häufig ist, kann es auch Männer betreffen. Es kommt häufig bei Menschen mit überaktiven sympathischen Nervensystemen vor. Begleitend können Bindegewebserkrankungen wie Sklerodermie auftreten. Unter Stress kommt es zu einem Spasmus der feinen Arterien in den Händen. |
| Risikofaktoren | Kälte, Stress, weibliches Geschlecht, Bindegewebserkrankungen (z. B. Sklerodermie, Lupus) |
| Symptome | Blässe, Blauverfärbung, Rötung der Finger (Hände und Füße); Kribbeln, Taubheit, Schmerzen und im weiteren Verlauf Wundbildung und Infektion an den Fingern. |
| Diagnosemethoden | Klinische Anamnese und körperliche Untersuchung, Kälte-Wärme-Tests |
| Komplikationen | Fingerulzera, Hautveränderungen, selten Gewebetod |
| Behandlungsmethoden | Einzige Behandlung ist die chirurgische Sympathektomie. |
| Vorbeugung | Meiden von Kälte, Rauchstopp, Stressabbau |
| Häufigkeit | Weit verbreitet; häufiger bei jungen Frauen |
| Prognose | Nach erfolgreicher Operation tritt in 98 % der Fälle eine vollständige Heilung ein. |
Prof. Dr. Yavuz Beşoğul
Facharzt für Herz- und Gefäßchirurgie
Was ist die Raynaud-Krankheit (Raynaud-Phänomen)?
Um die Raynaud-Krankheit besser zu verstehen, schauen wir uns zunächst die normale Funktionsweise des Körpers an. Bei Kälte aktiviert unser Körper einen Verteidigungsmechanismus, um die lebenswichtigen Organe warm zu halten. Dazu werden die Blutgefäße, besonders in den peripheren Bereichen wie Händen und Füßen, leicht verengt, damit das Blut zu den zentralen Regionen umgeleitet wird. Das ist ein völlig normaler und lebensrettender Reflex.
Bei Raynaud-Patienten gerät dieser Reflex jedoch „außer Kontrolle“. Die Gefäße ziehen sich viel stärker und plötzlicher zusammen als nötig. Dieser übermäßige Krampf (medizinisch: Vasospasmus) stoppt den Blutfluss in die betroffenen Bereiche fast vollständig. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen der Raynaud-Krankheit und einem normalen Kältegefühl. Benannt ist diese Störung nach dem französischen Arzt Dr. Maurice Raynaud, der sie im 19. Jahrhundert erstmals beschrieb. Entgegen der landläufigen Meinung ist das Raynaud-Phänomen recht weit verbreitet. Für neu diagnostizierte Patienten ist es oft beruhigend zu wissen, dass sie mit dieser Erkrankung nicht allein sind.
Welche Typen der Raynaud-Krankheit gibt es?
Die Raynaud-Krankheit tritt nicht nur in einer Form auf; der wichtigste Faktor für die Therapie ist die Unterscheidung des Typs. Grundsätzlich gibt es zwei Hauptgruppen: primär (idiopathisch) und sekundär. Die Kenntnis dieses Unterschieds ist entscheidend für Prognose und Behandlungsweg.
Primäre Raynaud-Krankheit (Raynaud-Krankheit): Dies ist die häufigste und meist „gutartige“ Form. Sie tritt ohne zugrundeliegende Erkrankung auf. Die Ursache ist unbekannt, aber meist beginnt sie im Alter von 15–30 Jahren, häufiger bei jungen Frauen und mit familiärer Veranlagung. Die Symptome sind meist mild und führen selten zu ernsthaften Komplikationen wie Wundbildung. In manchen Fällen können sie sogar spontan wieder verschwinden.
Sekundäres Raynaud (Raynaud-Phänomen): Diese Form tritt, wie der Name schon sagt, als Folge einer anderen Erkrankung auf. Sie beginnt meist nach dem 40. Lebensjahr und verläuft tendenziell schwerer. Häufigste Ursachen sind Bindegewebserkrankungen, Gefäßerkrankungen oder bestimmte Medikamente. Beim sekundären Raynaud ist das Risiko für schmerzhafte Ulzera an den Fingerspitzen und selten sogar für Gangrän erhöht. Wird das Raynaud-Phänomen festgestellt, sollte stets sorgfältig nach einer zugrundeliegenden Ursache gesucht werden.
Wichtige Unterscheidungsmerkmale:
- Fehlen einer Grunderkrankung (primär)
- Vorliegen einer anderen Erkrankung (sekundär)
- Beginn meist zwischen 15–30 Jahren (primär)
- Beginn meist nach 40 Jahren (sekundär)
- Leichte, gut kontrollierbare Symptome (primär)
- Schwerere Symptome und höheres Komplikationsrisiko (sekundär)
- Sehr geringes Risiko für Gewebeschädigung (primär)
- Höheres Risiko für Ulzera an den Fingern (sekundär)
Zu welchem Arzt bzw. in welche Abteilung sollte man bei Raynaud gehen?
Welche Symptome treten bei Raynaud auf und wodurch werden Anfälle ausgelöst?
Die Symptome der Raynaud-Krankheit treten meist in Form von sogenannten „Anfällen“ auf, die durch bestimmte Auslöser entstehen. Diese Anfälle sind sehr charakteristisch und bestehen typischerweise aus einer dreiphasigen Farbveränderung.
Der typische Ablauf der Farbveränderung während eines Anfalls:
- Weiß (Blässe)
- Blau (Zyanose)
- Rot (Rötung)
Zunächst wird die Durchblutung durch den Gefäßkrampf unterbrochen und die Finger werden blass und wie „leblos“. Dieses Stadium ist häufig mit Kältegefühl und Taubheit verbunden. Danach verfärben sich die Finger blau bis violett, da das verbleibende Blut keinen Sauerstoff mehr enthält. Löst sich der Krampf und die Gefäße weiten sich wieder, fließt das Blut rasch zurück: Die Finger werden hellrot, oft begleitet von Kribbeln, Brennen und einem stechenden Schmerz.
Was löst diese Anfälle aus? Die Auslöser variieren von Person zu Person, am häufigsten sind jedoch:
- Kalte Umgebung
- Kontakt mit kaltem Wasser
- Etwas aus dem Kühlschrank oder Gefrierschrank nehmen
- Direkter Luftzug einer Klimaanlage
- Starker emotionaler Stress
- Angst oder Aufregung
Raynaud betrifft nicht nur die Finger und Zehen, sondern kann auch andere Körperstellen mit Endarterien betreffen:
- Nasenspitze
- Ohrläppchen
- Lippen
- Brustwarzen
Die Dauer eines Anfalls reicht von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden. Die Häufigkeit ist individuell verschieden: Manche erleben tägliche Anfälle, bei anderen treten sie nur wenige Male pro Jahr auf.
Was kann eine Blaufärbung der Hände bedeuten?
Was verursacht die Raynaud-Krankheit und wer ist gefährdet?
Die Frage „Warum gerade ich?“ beschäftigt viele Patienten nach der Diagnose. Die Ursachen unterscheiden sich je nach primärem oder sekundärem Raynaud.
Beim primären Raynaud liegt keine zugrunde liegende Erkrankung vor. Das Hauptproblem scheint in einer Überempfindlichkeit der nervalen Steuerung der Gefäße gegenüber Kälte und Stress zu bestehen. Die Gefäße „bremsen“ bei diesen Personen deutlich schneller und stärker als bei Gesunden. Es gibt starke Hinweise auf genetische Faktoren; Familienmitglieder von Raynaud-Patienten sind ebenfalls gefährdet.
Beim sekundären Raynaud ist die Störung hingegen ein Symptom einer anderen Erkrankung, meist Bindegewebserkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift.
Die häufigsten Ursachen und Faktoren für sekundäres Raynaud sind:
- Sklerodermie
- Lupus (SLE)
- Rheumatoide Arthritis
- Sjögren-Syndrom
- Arteriosklerose
- Buerger-Krankheit
- Dauerhafter Gebrauch vibrierender Werkzeuge (z. B. Bauarbeiter, Bergleute)
- Wiederholte Handbewegungen (z. B. Pianisten, Schreibkräfte)
- Frühere Verletzungen an Händen oder Füßen (Bruch, Erfrierung etc.)
- Rauchen (Nikotin ist ein starker Vasokonstriktor)
Auch einige Medikamente können Raynaud-Anfälle auslösen oder verschlimmern:
- Bestimmte Blutdruckmittel (Betablocker)
- Einige Migränemedikamente
- Medikamente gegen ADHS
- Einige Chemotherapeutika
- Erkältungs- und Allergiemittel mit Pseudoephedrin
Daher ist es sehr wichtig, Ihrem Arzt alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die Sie einnehmen, mitzuteilen.
Welche Methoden werden zur Diagnose der Raynaud-Krankheit verwendet?
Die Diagnose erfolgt meist anhand der typischen Symptome, die der Patient schildert. Um zu klären, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Form handelt, werden jedoch weitere Schritte unternommen, die für die Therapieplanung entscheidend sind.
Zunächst hört der Arzt aufmerksam zu und stellt umfassende Fragen zur Krankengeschichte, Symptomen, Auslösern, Familienanamnese und Lebensstil. Anschließend erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung des Kreislaufs, der Haut und der Finger.
Zusätzlich können spezielle Untersuchungen durchgeführt werden:
Nagelfalz-Kapillarmikroskopie: Bei Verdacht auf sekundäres Raynaud ist dies der Goldstandard. Diese einfache, schmerzfreie, mikroskopische Untersuchung überprüft die Kapillaren am Nagelfalz. Beim primären Raynaud sind die Kapillaren meist normal, bei sekundären Formen wie Sklerodermie finden sich typische Erweiterungen, Schädigungen oder Ausfälle der Gefäße.
Blutuntersuchungen: Bei Verdacht auf sekundäres Raynaud werden Bluttests auf Autoimmun- oder entzündliche Erkrankungen durchgeführt.
Zu den wichtigsten Laboruntersuchungen zählen:
- Antinukleäre Antikörper (ANA)
- Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
- Großes Blutbild
- Rheumafaktor (RF)
Anhand der Ergebnisse kann der Arzt die Form des Raynaud bestimmen und – im Fall von sekundärem Raynaud – die zugrunde liegende Erkrankung diagnostizieren. Die Diagnose „primäres Raynaud“ wird meist erst gestellt, nachdem andere Ursachen sorgfältig ausgeschlossen wurden. Die beste bildgebende Diagnostik bietet die (CT-)Angiographie oder die klassische periphere Angiographie. Hier erscheinen die Radial- und Ulnararterien dünn oder verschwommen, die Handarterien sind nicht sichtbar.
Welche Behandlungsansätze gibt es für die Raynaud-Krankheit?
Viele Patienten fragen sich: „Gibt es eine Behandlung für das Raynaud-Phänomen?“ Die einzige endgültige Therapie ist die chirurgische thorakale Sympathektomie, bei der mindestens drei sympathische Ganglien und deren Kette vollständig entfernt werden. Nach der Operation nimmt der Vasospasmus in den Händen sofort ab, die Hände werden wärmer und die Farbveränderungen bessern sich langfristig. Andere Behandlungen wie Kalziumkanalblocker oder Blutverdünner helfen nicht; im Gegenteil, sie können den Zustand bei jungen und schlanken Patienten durch Blutdrucksenkung und verstärkten Vasospasmus sogar verschlechtern.
Lebensmittel, die bei Raynaud-Syndrom helfen
- Ingwer: Fördert die Durchblutung und hat eine wärmende Wirkung.
- Knoblauch: Wirkt gefäßerweiternd.
- Grünes Blattgemüse (z. B. Spinat, Mangold): Reich an Magnesium und Antioxidantien.
- Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele: Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend.
- Walnüsse und Mandeln: Enthalten gesunde Fette und Vitamin E.
- Zitrusfrüchte (z. B. Orangen, Grapefruit): Vitamin C unterstützt die Gefäßgesundheit.
- Kurkuma: Schützt die Gefäße durch seine entzündungshemmende Wirkung.
- Rote Bete: Unterstützt die Bildung von Stickstoffmonoxid und fördert die Gefäßentspannung.
Ist die Raynaud-Krankheit tödlich oder gefährlich?
Sehr schwere, unbehandelte sekundäre Raynaud-Fälle bergen einige ernste Risiken, die zwar selten lebensbedrohlich sind, aber die Lebensqualität und Gliedmaßen gefährden können.
Die wichtigsten potenziellen Komplikationen sind:
- Digitale Ulzera (schmerzhafte, schlecht heilende Wunden an den Fingerspitzen)
- Infektion von Wunden
- Dauerhafte Haut- und Nagelveränderungen
- Gewebetod (Gangrän) und dadurch bedingter Verlust von Fingern (Amputation)
Diese Komplikationen wirken beängstigend, sind aber selten und treten meist nur bei sehr schweren, unbehandelten sekundären Fällen auf. Die wirksamste Methode zur Vermeidung ist die Sympathektomie zur Reduktion des Vasospasmus in den betroffenen feinen Arterien.
Nach der Raynaud-Operation
| Operationsart | Meist thorakale oder bei den Füßen lumbale Sympathektomie |
| Heilungsdauer | Im Schnitt 7–10 Tage; je nach Art der Operation und betroffener Region unterschiedlich. |
| Körperliche Aktivität | In der ersten Woche wird Ruhe empfohlen; anschließend schrittweise Rückkehr zu den Alltagsaktivitäten. |
| Wirksamkeit | Reduktion von Vasospasmen und Temperaturanstieg, Schmerzlinderung. |
| Medikamenteneinnahme | Bei einigen Patienten kann auch nach der Operation eine gefäßerweiternde Therapie notwendig sein. |
| Wundversorgung | Die Operationsstelle (bzw. thorakoskopische Zugänge) muss sauber und trocken gehalten und auf Infektionszeichen überwacht werden. |
| Komplikationen | Selten; kompensatorisches Schwitzen, Horner-Syndrom (bei thorakaler Sympathektomie) |
| Kälteschutz | Auch nach der Operation ist Schutz vor Kälte wichtig; Handschuhe und warme Kleidung werden empfohlen. |
| Ernährung | Empfohlen wird eine gesunde, durchblutungsfördernde Ernährung; eine spezielle Diät ist nicht erforderlich. |
| Rauchen und Alkohol | Vor allem das Rauchen muss strikt eingestellt werden; es verstärkt die Gefäßverengung. Alkohol sollte begrenzt werden. |
| Psychologische Unterstützung | Bei chronischer Erkrankung und wiederkehrenden Anfällen kann psychologische Beratung hilfreich sein. |
| Sexualität | Nach allgemeiner Genesung meist nach 1–2 Wochen wieder möglich. |
| Autofahren | Wenn Reflexe und Beweglichkeit wiederhergestellt sind (meist nach einer Woche), ist Autofahren möglich. |
| Kontrollen | Nach der Operation wird im ersten Monat und anschließend je nach Beschwerden eine chirurgische Kontrolle empfohlen. |
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Raynaud-Phänomen und Raynaud-Krankheit und welche Abteilung ist zuständig?
Das Raynaud-Phänomen bezeichnet vorübergehende Durchblutungsstörungen an den Fingern mit Blaufärbung, Kälte und Farbwechsel als Reaktion auf Kälte oder Stress. Liegt keine zugrundeliegende systemische Erkrankung vor, spricht man von „Raynaud-Krankheit“ (primäres Raynaud) – der gutartigsten Form. Kommen weitere Symptome wie Schluckstörungen oder Gelenkschmerzen hinzu, wird dies als „Raynaud-Phänomen“ bezeichnet und ist meist ein Hinweis auf eine rheumatische Grunderkrankung. Für Diagnose und Therapie ist in erster Linie die Gefäßchirurgie, bei systemischen Symptomen auch die Rheumatologie zuständig.
Wo tritt die Raynaud-Krankheit auf?
Raynaud betrifft am häufigsten die Finger und Zehen, selten die Nasenspitze, Ohrläppchen, Lippen oder Zunge. Typisch ist der Wechsel von Blässe zu Blauverfärbung und abschließend Rötung nach Kälte- oder Stressreizen. Ähnliche Symptome können auch an Nase und Ohren auftreten.
Wann treten Raynaud-Anfälle auf?
Raynaud-Anfälle beginnen meist plötzlich nach Kälteeinwirkung, Kontakt mit kalten Gegenständen oder emotionalem Stress. Sie können auch bei der Verwendung vibrierender Geräte auftreten. Häufige Auslöser sind kalte Hände im Winter oder der Griff in den Kühlschrank.
Wie wird das Raynaud-Phänomen diagnostiziert?
Der wichtigste Hinweis ist die typische Farbveränderung der Finger bei Kälte. Falls nötig, werden Kältestresstests und Nagelfalz-Kapillarmikroskopie durchgeführt. Um andere Erkrankungen auszuschließen, können verschiedene Blutuntersuchungen veranlasst werden. Für die Therapieplanung ist es entscheidend, primäres und sekundäres Raynaud zu unterscheiden.
Wie kann das Raynaud-Phänomen behandelt werden?
Um das Raynaud-Phänomen vollständig zu beseitigen, ist eine thorakale Sympathektomie erforderlich. Darüber hinaus sind Rauchstopp und Stressbewältigung die besten Präventionsmaßnahmen. In einigen Fällen können gefäßerweiternde Medikamente ausprobiert werden. Kälteschutz ist sehr effektiv.
Breitet sich das Raynaud-Phänomen aus?
Raynaud ist nicht ansteckend, kann sich aber im Verlauf auf weitere Finger oder Zehen ausdehnen. Liegt eine Grunderkrankung vor, können Ausprägung und Schweregrad zunehmen. Regelmäßige ärztliche Kontrolle ist wichtig.
Was ist der Raynaud-Test und wie wird er durchgeführt?
Der wichtigste Test ist die Nagelfalz-Kapillarmikroskopie. Nach dem Auftragen eines Öltropfens wird die Gefäßstruktur unter dem Mikroskop betrachtet. Außerdem können zur Abklärung einer Grunderkrankung Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Die Methode ist schmerzlos und einfach.
Was ist das Raynaud-Phänomen bei Bindegewebserkrankungen?
In diesem Fall ist Raynaud ein Symptom einer anderen Erkrankung. Bei Sklerodermie, Lupus oder rheumatoider Arthritis tritt Raynaud häufig auf. Dabei steigt das Risiko für Wunden an den Fingern, die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung.
Was ist die Raynaud-Krankheit?
Die Raynaud-Krankheit ist die häufigste und gutartige Form ohne andere Grunderkrankung (primär). Sie beginnt meist im jungen Alter, besonders bei Frauen. Die Symptome sind mild und lassen sich meist durch Kälteschutz und Anpassungen im Lebensstil kontrollieren.
Bei welchen Erkrankungen tritt das Raynaud-Phänomen am häufigsten auf?
Am häufigsten bei Sklerodermie, Lupus, Sjögren-Syndrom, rheumatoider Arthritis sowie bei einigen Gefäßerkrankungen oder als Nebenwirkung von Medikamenten.
Verursacht die Raynaud-Krankheit Schmerzen?
Ja, während der Anfälle ist der Schmerz in der ersten (weißen) Phase meist gering. Beim Wiederkehren des Blutflusses (von Blau zu Rot) treten jedoch häufig pulsierende, kribbelnde oder stechende Schmerzen auf. Längere Anfälle oder Wundbildung können stärkere Schmerzen verursachen.
