Operation bei Buerger-Krankheit (Sympathektomie)

Jahrelange Erfahrung mit meinen Patienten hat gezeigt, dass das erste und leider häufigste Problem bei Buerger-Patienten, das zu sehr starken Fußschmerzen und letztlich zur Amputation führt, die verspätete oder fehlende Diagnose ist. Besonders bei jungen männlichen Patienten werden Schmerzen, Kältegefühl und Wunden an den Zehen häufig als Folge von Bandscheibenproblemen, Diabetes oder anderen Ursachen außerhalb der Gefäße fehlgedeutet und übersehen. Die meisten Patienten, die zu mir kommen, haben bereits Nekrosen, Infektionen und Gangrän an den Zehen entwickelt. Aufgrund der starken Schmerzen in der Nacht leidet der Patient unter Erschöpfung. Nach dem Besuch beim Orthopäden wird oft die Empfehlung zur Amputation ausgesprochen. Selbst wenn bei manchen Patienten eine Diagnose gestellt wird, wird sofort eine arterielle Intervention vorgenommen, was zu einer Verschärfung der Entzündung, verstärkten Schmerzen und Gangrän führt, indem das Gefäß verletzt wird. Durch diese Fehler verlieren die Patienten ihr Bein. Eine rechtzeitige Diagnose und eine frühzeitig durchgeführte Sympathektomie führen in 90 % der Fälle langfristig zur Besserung, indem die Schmerzen gestoppt und die Durchblutung von Fuß und Zehen verbessert werden. Ebenso ist das vollständige Aufgeben des Rauchens von entscheidender Bedeutung.

Ein weiterer Punkt, der mir besonders auffällt, ist, dass viele Patienten in ihrer Hilflosigkeit zahlreiche Gefäßchirurgen aufsuchen und etwa die Hälfte davon empfiehlt, das Gefäß mit einem Draht zu öffnen (interventionelle Angioplastie), während die andere Hälfte behauptet, diese Krankheit sei unheilbar und eine Sympathektomie würde nichts bringen und sei riskant. Das liegt natürlich daran, dass sie diese Operation nie gesehen oder durchgeführt haben. In der Tat sollte bei der Buerger-Krankheit niemals ein Eingriff am Gefäß erfolgen, da dies die Schwere der Krankheit und das Ausmaß des Gliedmaßenverlustes erhöht. In manchen Zentren werden zudem Antibiotika, Schmerzmittel, gefäßerweiternde und blutverdünnende Medikamente verabreicht. Aufgrund des verschlossenen Gefäßes ist eine Wirkung dieser Medikamente jedoch nicht möglich. Weder Schmerzen noch Infektionen heilen. Da es keinen Thrombus aufgrund von Arteriosklerose gibt, ist ein Blutverdünner sinnlos. Daher berichten die Patienten, dass sie keinen Nutzen verspüren. Es sollte nicht vergessen werden, dass es sich nicht nur um eine Gefäßverstopfung, sondern um einen systemischen Entzündungsprozess handelt. Anstatt auf ein Wunder durch chirurgische oder invasive Eingriffe zu hoffen, sollte der Blutfluss in die feinsten Kapillaren bis zu den Zehenspitzen verbessert werden. Dies wird durch die Durchtrennung des sympathischen Nervenflusses, also durch eine Sympathektomie, erreicht. Sie ist die einzige und wirksamste Behandlung bei der Buerger-Krankheit.

Andere Bezeichnungen Thromboangiitis obliterans
Betroffenes System Kreislaufsystem, insbesondere die Gefäße der Füße
Ursachen Nicht genau bekannt, aber genetisch bedingt; Rauchen als verstärkender Faktor
Risikofaktoren Rauchen, junges Alter (meist 20-45), männliches Geschlecht, genetische Veranlagung
Symptome Schmerzen in Füßen und Händen, Kältegefühl, Farbveränderungen, Haarausfall an den Beinen, Schmerzen beim Gehen (Claudicatio), Wundbildung und Gangrän an den Zehen
Diagnosemethoden Klinische Untersuchung, Doppler-Ultraschall, endgültige Diagnose durch Angiographie
Komplikationen Nekrose und Gangrän der Zehen, Infektion, Schmerzattacken, die auf Schmerzmittel nicht ansprechen
Behandlungsmethoden Einzige Behandlung ist chirurgisch (Sympathektomie); verabreichte Schmerzmittel und Gefäßerweiterer wirken nicht, da sie aufgrund des Gefäßverschlusses nicht ankommen. Nur morphinähnliche Medikamente, die den Schmerz im Gehirn blockieren, helfen.
Vorbeugung Rauchstopp, regelmäßige Kontrolle, sorgfältige Fuß- und Handhygiene
Häufigkeit Tritt bei Rauchern mittelhäufig auf. Bei Frauen seltener.
Prognose Mit Aufgabe des Tabakkonsums kann das Fortschreiten gestoppt werden; entstandene Wunden und Komplikationen heilen jedoch nicht. Die Sympathektomie lindert den Schmerz und verbessert die Durchblutung des Fußes.
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Prof. Dr. Yavuz Beşoğul

Facharzt für Herz- und Gefäßchirurgie

Seit 1997 führt Prof. Dr. Yavuz Beşoğul Operationen im Bereich der minimal-invasiven Herzchirurgie durch und hat seine Erfahrungen auf nationalen und internationalen Kongressen und in Fachzeitschriften geteilt.
Lebenslauf Publikationen Kommentare

Was ist die Buerger-Krankheit?

Buerger Hastalığı tedavi resmi
Buerger-Krankheit Behandlung (Fuß)

Das Gefäßnetz unseres Körpers kann mit den Wasserleitungen einer Stadt verglichen werden, die jede Straße versorgen. Je gesünder diese Leitungen sind, desto vitaler ist jede Ecke der Stadt. Die Buerger-Krankheit, auch Thromboangiitis obliterans genannt, ist ein tückisches Problem, das insbesondere die feineren Leitungen an Händen und Füßen angreift.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Arteriosklerose funktioniert sie ganz anders. Bei Arteriosklerose verengen sich die Gefäße langsam durch eingelagertes Cholesterin und Fett in den Gefäßwänden. Bei der Buerger-Krankheit ist jedoch nicht eine Ablagerung das Problem, sondern die Entzündung der Gefäßwand selbst. Die durch Chemikalien aus Tabakprodukten ausgelöste Entzündungsreaktion schädigt und schwillt die innere Gefäßwand an. In dieser empfindlichen und entzündlichen Umgebung beginnt das Blut viel leichter als gewöhnlich zu gerinnen. Diese kleinen Blutgerinnsel (Thromben) verstopfen das Gefäß wie ein Pfropfen und behindern den Blutfluss.

Wenn der Blutfluss stoppt, geraten die Gewebe am Ende des betroffenen Gefäßes – meist unsere Finger und Zehen – in einen Zustand wie bei einer Dürre. Sie erhalten keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr. Hier beginnt ein schmerzhafter und zermürbender Prozess: Die Gewebe schwächen sich zunächst, werden dann geschädigt und verlieren letztlich ihre Vitalität, wenn der Blutfluss nicht wiederhergestellt wird.

Ein weiteres interessantes Merkmal dieser Krankheit ist ihr „segmentaler“ Verlauf. Das bedeutet, dass das Gefäß nicht über die gesamte Länge verschlossen ist, sondern bestimmte Abschnitte betroffen sind, während dazwischen gesunde Gefäßsegmente bestehen bleiben. Dies löst einen Abwehrmechanismus im Körper aus. Unser Körper versucht, die blockierten Wege zu umgehen, indem er neue Umgehungswege, sogenannte Kollateralgefäße, bildet. Diese neu entstandenen Gefäße sind so fein und gewunden, dass sie auf der Angiographie wie ein „Korkenzieher“ aussehen. Dieses Bild ist ein wertvoller diagnostischer Hinweis auf die Buerger-Krankheit.

Wie erkennt man den Beginn der Buerger-Krankheit?

Die häufigsten Symptome zu Beginn der Buerger-Krankheit sind Kältegefühl, Taubheit, Schmerzen und Farbveränderungen an Füßen oder Händen. Besonders bei jungen männlichen Rauchern tritt sie auf. Schmerzen in den Beinen beim Gehen (Claudicatio) sind ein auffälliges Anzeichen. Nicht heilende Wunden oder die Entwicklung von Gangrän an den Zehenspitzen können bereits im Frühstadium auftreten. Für eine eindeutige Diagnose sind eine Gefäßbildgebung und eine klinische Beurteilung erforderlich.

Wer ist besonders von der Buerger-Krankheit betroffen?

buerger hastalığı risk grupları
Risikogruppen für die Buerger-Krankheit

Die Buerger-Krankheit betrifft in der Regel bestimmte Profile und zielt auf eine bestimmte Gruppe ab. Die Erkrankung betrifft vor allem junge und mittelalte Männer unter 45-50 Jahren. Besonders Personen, die mehr als eine Packung Zigaretten pro Tag rauchen oder über viele Jahre hinweg Tabak konsumieren, stellen die größte Risikogruppe dar. Das Erstauftreten der Symptome liegt meist in den 30ern. Bei Frauen und älteren Menschen ist die Erkrankung sehr selten.

Doch dieses Bild hat sich in den letzten Jahren verändert. Mit dem Anstieg des Tabakkonsums bei Frauen ist leider auch die Zahl der weiblichen Buerger-Patienten gestiegen. Dies zeigt, dass nicht das Geschlecht, sondern direkt der Tabakkonsum der entscheidende Faktor ist.

Auch die geografische Verteilung der Krankheit ist bemerkenswert. Obwohl sie weltweit vorkommt, ist sie im Mittelmeerraum, Nahen Osten und in Fernostländern (wie Japan, Korea, Indien) weitaus häufiger. In Westeuropa und Nordamerika ist sie relativ selten. Diese Unterschiede deuten darauf hin, dass neben Rauchgewohnheiten auch eine genetische Veranlagung für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sein kann. Jeder Mensch hat ein individuelles genetisches Erbe, und einige genetische Strukturen machen anfälliger für die zerstörerischen Wirkungen des Tabaks auf die Gefäße.

Was sind die Ursachen der Buerger-Krankheit und welches ist der wichtigste Risikofaktor?

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Es gibt noch keine eindeutige Antwort auf die Frage, warum die Buerger-Krankheit entsteht. Aber trotz aller Unsicherheiten gibt es eine Tatsache, auf die sich die Wissenschaftswelt geeinigt hat: Tabak. Die absolute Nummer eins bei der Entstehung und dem Fortschreiten der Buerger-Krankheit sind Tabak und tabakhaltige Produkte.

Die wichtigsten Faktoren, die an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind, sind folgende:

  • Zigaretten
  • Zigarren
  • Pfeifen
  • Wasserpfeife
  • Selbstgedrehter oder Kautabak
  • Cannabis

Die Frage, warum nur ein bestimmter Personenkreis von dieser Krankheit betroffen ist, obwohl Millionen von Menschen Tabak konsumieren, wirft weitere potenzielle Faktoren auf. Einige zusätzliche Faktoren begünstigen das Auftreten der Krankheit bei Tabakkonsum. Diese zusätzlichen Faktoren sind:

  • Genetische Veranlagung
  • Abnormale Immunreaktionen
  • Chronische Zahnfleischerkrankungen

Man kann dies als Formel betrachten: Starker Tabakkonsum + individuelle Veranlagung (genetisch oder immunologisch) = Buerger-Krankheit. Tabak ist der Funke, der das Fass zum Explodieren bringt; wie viel Sprengstoff vorhanden ist, hängt von der biologischen Struktur der Person ab. Deshalb bedeutet Tabakverzicht, die wichtigste Variable in dieser gefährlichen Gleichung auszuschalten.

Was sind die Symptome der Buerger-Krankheit und welche Beschwerden verursacht sie?

fortgeschrittenes Buerger-Krankheit Foto
Foto einer fortgeschrittenen Buerger-Krankheit

Die Buerger-Krankheit macht sich meist schleichend bemerkbar. Anfangs sind die Symptome leicht und unklar, verschlimmern sich aber mit der Zeit und beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Es ist hilfreich, die Symptome im Früh- und Spätstadium getrennt zu betrachten.

Frühe Symptome, die als Warnzeichen betrachtet werden sollten:

  • Taubheit in Finger- und Zehenspitzen
  • Kribbeln oder Prickeln
  • Blässe, Blauverfärbung und anschließende Rötung der Finger bei Kälte oder Stress (Raynaud-Phänomen)
  • Schmerzen, die bei Belastung (v. a. beim Gehen) beginnen und in Ruhe nachlassen, insbesondere an der Fußsohle oder im Bogen
  • Eine rote, harte und schmerzhafte Vene nahe der Hautoberfläche an Armen oder Beinen

Diese ersten Anzeichen werden oft mit „Erschöpfung“ oder „Erkältung“ abgetan. Doch bei jungen Rauchern sind diese Symptome als Warnsignale der Gefäße zu verstehen und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Bleibt die Krankheit unbehandelt und wird weiter geraucht, verschlechtert sich der Zustand erheblich. Spätsymptome deuten auf eine beginnende Gewebeschädigung hin:

  • Ruhe-Schmerzen
  • Sehr schmerzhafte, nicht heilende Wunden (Ulcera) an Finger- oder Zehenspitzen oder am Nagelrand
  • Schwärzung, Gefühllosigkeit und Gewebetod (Gangrän) an den Fingern

Ruhe-Schmerz ist das wichtigste Anzeichen für die Schwere der Krankheit. Das bedeutet, dass das Gewebe selbst im Ruhezustand nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Die Schmerzen sind so stark, dass sie nachts aus dem Schlaf reißen und brennend-pulsierend sind. Gangrän ist der Punkt ohne Wiederkehr. Das auf Bildern der Buerger-Krankheit sichtbare schwarz verfärbte, leblose Gewebe ist der Inbegriff von Gangrän. In diesem Stadium geht es nicht mehr darum, das Gewebe zu retten, sondern die Ausbreitung der Infektion und weiteren Verlust zu verhindern.

Wie wird die Buerger-Krankheit diagnostiziert?

Die Diagnose der Buerger-Krankheit gleicht der Arbeit eines Detektivs, der Hinweise sammelt. Es gibt keinen einzigen Bluttest oder ein Bildgebungsverfahren, das die Krankheit eindeutig nachweist. Die richtige Diagnose wird gestellt, indem andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen sorgfältig ausgeschlossen werden. Daher gilt Buerger als Ausschlussdiagnose, bei der die Erfahrung eines Herz- und Gefäßchirurgen entscheidend ist.

Die Diagnosestellung erfolgt meist in folgenden Schritten:

  • Ausführliche Anamnese
  • Gründliche körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen
  • Doppler-Ultraschall zur Messung des Blutflusses
  • Angiographie zur Darstellung der Gefäße

Von diesen Methoden ist die Angiographie am aussagekräftigsten. Mit einem speziellen Kontrastmittel werden dabei die charakteristischen „Korkenzieher“-Kollateralgefäße, Gefäßverschlüsse und die Ausdehnung der Erkrankung sichtbar gemacht. Zusammen mit dem Alter, der Raucheranamnese und den Beschwerden des Patienten ist die Diagnose dann eindeutig.

Wie wird die Buerger-Krankheit behandelt und warum ist der Rauchstopp so wichtig?

Dieses Kapitel enthält vielleicht die wichtigste Botschaft zur Buerger-Krankheit. Wenn Sie betroffen sind oder zur Risikogruppe gehören, lesen Sie diesen Abschnitt bitte sehr aufmerksam. Es gibt verschiedene Medikamente, unterstützende Maßnahmen und sogar Operationen zur Behandlung der Buerger-Krankheit. Doch keines davon ersetzt den wichtigsten und grundlegendsten Schritt der Therapie: den vollständigen und dauerhaften Verzicht auf Tabak- und Nikotinprodukte.

Dies ist kein Ratschlag, sondern die eigentliche Behandlung. Der Rauchstopp ist eine wissenschaftlich bewiesene Methode, die das Fortschreiten der Krankheit stoppt, Schmerzen lindert und vor allem Amputationen verhindert. Für einen Buerger-Patienten ist das Aufgeben des Rauchens mindestens so wichtig wie die Einnahme eines Medikaments, wenn nicht sogar wichtiger.

Warum ist das so wichtig? Weil die Chemikalien im Tabak die Entzündung in Ihren Gefäßen ständig anfachen. Solange Sie weiterrauchen, bleibt auch das Feuer in Ihren Gefäßen bestehen. Medikamente und Verbände können dieses Feuer nur kurzfristig unterdrücken, doch im Hintergrund schwelt es weiter. Studien zeigen, dass schon eine einzige Zigarette pro Tag ausreicht, um die Krankheit aktiv zu halten. Daher sind Ansätze wie „weniger rauchen“ oder „leichte Zigaretten“ definitiv keine Lösung. Selbst Nikotinpflaster und -kaugummis werden in der Regel nicht empfohlen, da auch sie aufgrund des Nikotins die Gefäße negativ beeinflussen können. Die Lösung ist ein vollständiger und dauerhafter Abschied.

Uns ist bewusst, dass dieser Abschied schwierig sein kann. Doch Sie sind auf diesem Weg nicht allein. Raucherentwöhnungskliniken, spezialisierte Ärzte und Psychologen stehen bereit, Sie zu unterstützen. Dieser Schritt ist nicht nur das Aufgeben einer Gewohnheit, sondern der mutigste und richtigste Schritt, um Ihre Gliedmaßen und Ihre Zukunft zu retten.

Welche Medikamente und unterstützenden Therapien gibt es bei der Buerger-Krankheit außer dem Rauchstopp?

Auch wenn der Rauchstopp das Fundament der Therapie bildet, werden zur Linderung der aktuellen Beschwerden und zur Verbesserung der Lebensqualität verschiedene zusätzliche Therapien eingesetzt. Diese löschen zwar nicht das Feuer, helfen aber, die Flammen zu kontrollieren und den Schaden zu begrenzen.

Die Medikamente bei Buerger richten sich darauf, den Blutfluss zu verbessern und Symptome zu lindern:

  • Gefäßerweiternde Medikamente
  • Blutverdünner zur Verhinderung von Thrombosen (z. B. Aspirin)
  • In schweren Fällen intravenös verabreichte Prostaglandine mit starker gefäßerweiternder Wirkung
  • Verschiedene Schmerzmittel zur Kontrolle starker Schmerzen
  • Geeignete Antibiotika bei infizierten Wunden

Wenn die arterielle Versorgung komplett gestört ist, ist eine Wirkung dieser Medikamente und eine Schmerzlinderung unmöglich. Wunden und Infektionen am Fuß entstehen durch fehlenden arteriellen Blutfluss, weshalb Medikamente das Gewebe nicht erreichen und Schmerzen und Infektion anhalten.

Darüber hinaus gibt es einige unterstützende Maßnahmen, die der Patient im Alltag beachten sollte:

  • Professionelle Wundpflege und Verbandwechsel
  • Schutz von Händen und Füßen vor Kälte
  • Vermeidung von Verletzungen und Traumata der Gliedmaßen
  • Tragen von bequemen, nicht einschnürenden Schuhen

All diese unterstützenden Therapien entfalten ihren Nutzen nur in Kombination mit dem Rauchstopp und helfen dem Patienten, ein komfortableres Leben zu führen.

Welche chirurgischen Maßnahmen sind bei fortgeschrittener Buerger-Krankheit notwendig?

Bei der Buerger-Krankheit ist die Sympathektomie die einzige chirurgische Therapie – unabhängig davon, ob die Diagnose früh oder spät gestellt wird. Für die Füße wird eine lumbale Sympathektomie durchgeführt, wobei die sympathischen Nerven, die zu unwillkürlichen Gefäßverengungen führen, durchtrennt werden, was zu einer Entspannung der Gefäße und einer besseren Durchblutung führt. Dies ist besonders zur Schmerzreduktion sehr hilfreich. Langfristig verbessert sich die Durchblutung durch verstärkte Kapillardurchblutung.

Bei der Buerger-Krankheit darf niemals am Gefäß interveniert werden, da dies zur Thrombose der Kollateralen, einer höheren Amputationsrate, stärkeren Schmerzen, Nekrose und Gangrän führen kann.

Bypass-Operationen sind bei Buerger selten eine Option, da meist kein geeignetes, gesundes Zielgefäß zur Umleitung des Blutes vorhanden ist.

Wenn die Sympathektomie nicht rechtzeitig durchgeführt oder das Gefäß mit einem Draht eröffnet wird, werden Gefäßwand und Kapillaren zerstört, was zu schnellem Fortschreiten von Gangrän, unkontrollierbaren Infektionen und starken Schmerzen führt. In diesem Fall wird die Amputation unvermeidlich. Die Amputation ist ein notwendiger Eingriff, um das abgestorbene Gewebe zu entfernen, die Ausbreitung der Infektion zu verhindern und das Leben des Patienten zu retten. Jeder chirurgische Eingriff bei einem weiter rauchenden Patienten ist zum Scheitern verurteilt und führt zu noch höher gelegenen Amputationen.

Ziel Bei der Buerger-Krankheit Schmerzreduktion und Durchblutungssteigerung durch Ausschaltung des sympathischen Nerveneinflusses – Sympathektomie.
Indikationen – Starke Ruheschmerzen
– Wunden, Ulzera und Gangrän an den Fingern
Operationsgebiet – Meist lumbale Sympathektomie (bei Befall der unteren Extremität)
– Gelegentlich thorakale Sympathektomie (bei Befall der oberen Extremität)
Chirurgische Methoden – Minimalinvasive lumbale Sympathektomie
Anästhesieart Allgemeinanästhesie
Wirkungen – Gefäßerweiterung (Vasodilatation)
– Temperaturanstieg der Haut
– Verschwinden starker ischämischer Schmerzen
Komplikationen – Bei erfahrenen Operateuren keine Komplikationen
Wirksamkeit Lindert die Symptome in 90–95 % der Fälle
Alternative Ansätze – Medikamentöse Therapie (Iloprost, Antiplättchentherapie) wird aus Verzweiflung versucht, bringt aber keinen Nutzen, da das Gefäßlumen verschlossen ist und Medikamente nicht ankommen.
– Amputation (im Spätstadium) – Gliedmaßenverlust ist keine akzeptable Alternative.

Gibt es experimentelle oder neue Therapiehoffnungen für die Buerger-Krankheit?

Ja, die Medizin arbeitet kontinuierlich an neuen Therapien, die bei schwierigen Erkrankungen wie der Buerger-Krankheit Hoffnung geben könnten. Auch wenn sie noch keine Standardtherapien sind, gibt es einige experimentelle Methoden, die künftig einen Unterschied machen könnten.

Stammzelltherapie
Therapeutische Angiogenese (Therapien zur Förderung der Neubildung von Blutgefäßen)

Bei der Stammzelltherapie werden Zellen aus dem eigenen Knochenmark oder Fettgewebe des Patienten in das schlecht durchblutete Gewebe injiziert. Es wird angenommen, dass diese Zellen die Bildung neuer und gesunder Blutgefäße anregen. Leider können diese Verfahren ebenso wenig helfen, wie sie durch Verzögerung der Sympathektomie zu Gliedmaßenverlust führen können. Erste Ergebnisse sind jedoch sehr vielversprechend. Diese Therapien werden derzeit hauptsächlich in großen Forschungszentren und bei Patienten mit bestimmten Kriterien angewandt, werden aber in der Zukunft eine wichtige Rolle in der Buerger-Behandlung spielen.

Ist die Buerger-Krankheit tödlich und wie ist der Verlauf der Krankheit?

Eine der häufigsten Fragen von Patienten und Angehörigen: Ist die Buerger-Krankheit tödlich? Die Antwort ist – zur großen Erleichterung – meist „nein“. Abgesehen von sehr seltenen Organbeteiligungen führt die Buerger-Krankheit nicht direkt zum Tod. Die Folgen (unkontrollierbare Schmerzen, nicht heilende Wunden, Gliedmaßenverlust) können das Leben jedoch zur Qual machen. Die Krankheit ist also nicht tödlich, kann aber die Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Der Langzeitverlauf und die Heilungsdauer hängen vollständig vom Verhalten des Patienten ab. Es gibt nur zwei Wege – einen dritten gibt es nicht.

Weg eins: Der Patient beendet jeglichen Kontakt mit dem Rauchen am Tag der Diagnose. Ab diesem Zeitpunkt stagniert der Krankheitsprozess weitgehend. Die Entzündung der Gefäße klingt ab. Die Schmerzen nehmen ab, Wunden bekommen eine Heilungschance und das Amputationsrisiko sinkt auf ein Minimum. Die Krankheit verschwindet nicht vollständig, wird aber zu einem kontrollierten, ruhenden Feind.

Weg zwei: Der Patient raucht trotz aller Warnungen weiter. Die Krankheit bleibt aktiv und aggressiv. Jede Zigarette ist wie ein weiteres Holzscheit im Feuer der Gefäße. Die Schmerzen verstärken sich, neue und tiefere Wunden entstehen, bestehende Wunden entwickeln sich rasch zum Gangrän. Das führt in der Regel zu wiederholten, zunehmend höher angesetzten Amputationen.

Buerger-Krankheit – Nach der Operation (Sympathektomie)

Heilungsdauer Durchschnittlich 7–10 Tage
Ziel der Therapie Verbesserung der Durchblutung von Fingern und Gliedmaßen, Schmerzlinderung, Verhinderung einer Amputation
Körperliche Aktivität Frühe Mobilisation empfohlen; Spaziergänge zur Förderung der Durchblutung sind hilfreich
Medikamenteneinnahme Schmerzmittel, Gefäßerweiterer und ggf. Antiplättchentherapie können eingesetzt werden
Wundversorgung Operationswunden müssen sauber gehalten und auf Infektionszeichen geachtet werden
Komplikationen Selten; kompensatorisches Schwitzen, Nervenschäden, unwirksame Ergebnisse, Horner-Syndrom (bei thorakaler Anwendung)
Durchblutungsüberwachung Erwärmung der Finger und Schmerzlinderung werden erwartet; nach interventionellen Eingriffen am Gefäß können die Symptome erneut auftreten
Ernährung Empfohlen wird eine ausgewogene Ernährung zur Unterstützung der Durchblutung; keine besonderen Einschränkungen
Rauchen und Alkohol Rauchen muss unbedingt eingestellt werden; bei weiterem Rauchen bleibt die Wirkung der sympathischen Blockade aus
Sexualität Bei entsprechendem körperlichem Zustand meist nach 1–2 Wochen wieder möglich
Psychologische Unterstützung Wegen chronischer Schmerzen, Gliedmaßenverlust und Lebensstiländerungen wird psychologische Unterstützung empfohlen
Autofahren Bei ausreichender Reflex- und Bewegungsfähigkeit meist nach 1 Woche wieder möglich
Kontrollen Kontrolle im ersten Monat und anschließend je nach Symptomen durch Gefäßchirurgie und Neurologie empfohlen

Häufig gestellte Fragen

Nein, die Buerger-Krankheit ist nicht direkt tödlich. Aufgrund von Gefäßverschlüssen können jedoch Wunden an Fingern, Händen und Füßen entstehen, in fortgeschrittenen Fällen auch Gangrän. Wenn weiterhin geraucht wird und Gangrän auftritt, können schwere Infektionen (Sepsis) lebensbedrohlich werden. Das eigentliche Risiko besteht in den Komplikationen der Krankheit. Rauchstopp beseitigt dieses Risiko weitgehend.

Ja! Zunächst ist das vollständige Aufgeben des Rauchens der wichtigste Weg, das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen. Die Sympathektomie kann insbesondere im Frühstadium Beschwerden lindern und die Krankheit aufhalten. Durch frühes Eingreifen kann die Lebensqualität gesteigert werden.

Mit dem Rauchstopp stoppt der Krankheitsfortschritt. Die bestehenden Gefäßschäden bleiben zwar bestehen, aber neue Wunden entstehen nicht und die Schmerzen nehmen ab. Ein rauchfreies Leben „versetzt die Krankheit in den Ruhezustand“ und das Risiko einer Amputation wird nahezu eliminiert. Weiterrauchen erhöht die Risiken erheblich.

Nein, die Buerger-Krankheit ist nicht direkt Gangrän; sie kann jedoch dazu führen. Durch Gefäßverschlüsse erhalten die Gewebe nicht genügend Blut und Sauerstoff, was an den Fingern oder Füßen zu Gewebetod (Gangrän) führen kann. Unbehandelt und bei weiterem Rauchen sind Gangrän und Gliedmaßenverlust die schlimmsten Folgen.

Meistens bei jungen und mittelalten Männern zwischen 20 und 45 Jahren. Bei Frauen ist sie seltener. Besonders bei starken Rauchern mit Durchblutungsstörungen in Händen und Füßen sollte an die Buerger-Krankheit gedacht werden.

Bei der Buerger-Krankheit besteht das Risiko einer Amputation; dies tritt jedoch nur bei fortgeschrittener Erkrankung und weiterem Tabakkonsum auf. Wer komplett mit dem Rauchen aufhört, hat dieses Risiko nahezu nicht mehr. Amputation ist nur bei irreversibler Gangrän unvermeidlich. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen!

Es gibt keinen speziellen Test für die Buerger-Krankheit. Die Diagnose wird durch Anamnese, körperliche Untersuchung, Angiographie und Blutuntersuchungen gestellt. Die Angiographie macht Gefäßverschlüsse deutlich sichtbar. Außerdem werden Blutuntersuchungen zum Ausschluss ähnlicher Krankheiten durchgeführt.

Die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge der Buerger-Krankheit obliegt der Herz- und Gefäßchirurgie. Bei Durchblutungsstörungen, nicht heilenden Wunden oder Schmerzen an Händen und Füßen sollte man sich an diese Abteilung wenden. Bei Bedarf kann auch die Rheumatologie einbezogen werden, aber der Hauptansprechpartner ist der Herz- und Gefäßchirurg.

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